Schiessprogram und Auswertung
DAS SCHIESSPROGRAMM NACH MLAIC
Im allgemeinen wird beim Vorderladerschiessen nach den Regeln des MLAIC (Muzzle Loaders Associations International Confederation) geschossen. Nachfolgend ist das Programm kurz beschrieben. Die genauen Regeln können im Reglement des MLAIC nachgelesen werden.
Der Schütze hat innerhalb von 30 Minuten ein Programm von 13 Schuss zu absolvieren. Von den 13 Treffern werden die 10 besten gewertet. Die 3 Schlechtesten bilden das Streichresultat und werden nicht gewertet. Es werden keine Übungsschüsse vorgenommen.
Als erster Schuss ist ein sogenannter Fettschuss erlaubt, der jedoch sicher und nicht wahllos in den Zielhang oder in eine dafür vorgesehene Zone, jedoch nicht auf die Scheibe, abgegeben werden kann. Mit dem Fettschuss werden Fett- oder Ölrückstände aus Piston, Zündkanal und Lauf entfernt und dient zudem als Funktionskontrolle der Waffe. Der Fettschuss muss der Schusskontrolle gemeldet werden, ansonsten wird er als Schuss gewertet. Das Freischiessen des Pistons mit Zündhütchen ohne Ladung ist ebenfalls erlaubt.
Jeder abgegebene Schuss wird gewertet, werden mehr als 13 Schuss geschossen wird jeweils für jeden zu viel geschossen Schuss der jeweils beste Treffer abgezogen.
Nur einwandfrei erkennbare Treffer können gewertet werden, daher kann der Schütze bei einem dichten Schussbild eine weitere Scheibe verlangen. Bei EM und WM stehen immer 2 Scheiben zu Verfügung die jeweils mit 6 und 7 Schuss beschossen werden.
Für sämtliche Kurzwaffen (25m) und Langwaffen mit gezogenen Läufen auf 50m und 100m wird die UIT50 Scheibe (10er Scheibe mit Durchmesser 50 cm) und für 50m Langwaffen mit glatten Läufen wird die GF200 Scheibe (10er Scheibe mit Durchmesser 80 cm) verwendet.
DIE AUSWERTUNG NACH MLAIC
Die Auswertung erfolgt folgendermassen:
1.
Höhere Ringzahl
2.
Bei gleicher Ringzahl entscheidet das bessere Schussbild, d.h. Anzahl der 10er, 9er, 8er usw. (siehe Beispiel1 und 2)
3.
Bei gleicher Ringzahl und Schussbild entscheidet der bessere Tiefschuss. Der Tiefschuss kann bis auf 0.1 mm genau bestimmt werden (siehe Beispiel 3 und 4)
4.
Bei der Wertung eines Treffers wird jeweils die Zentrumswertung angewandt, d.h. das Zentrum des Schusses muss auf der Ringlinie liegen. Jeweils der äussere Rand der Trennlinie bildet den Abschluss des Ringes. (Siehe Beispiel 5)
5.
Nur klar erkennbare Treffer können gewertet werden. Sind mehr als 13 Treffer auf der Scheibe und es wurden keine Fremdschüsse gemeldet oder können als solche erkannt werden muss jeweils pro Schuss der zuviel vorhanden ist jeweils der beste Treffer gestrichen werden.